Chronik

 Der Name "Friburger Bobbele" erregte in Kreisen der Breisgauer Narrenzunft (BNZ) Anstoß, deshalb wurde man am 2. Februar 1939 beim Kappenabend der BNZ im Casino mit dem geänderten Namen "Friburger Gumper" (gumpen = hüpfen,springen) als neues Narrennest in die BNZ aufgenommen und Adolf Kaufmann zum Zunftvogt ernannt. Leider war das Glück nur kurze Zeit der neuen Narrenzunft hold. An Stelle von Frohsinn und Heiterkeit prägten Krieg und Leid die kommenden 8 Jahre. 

 Am 26. Mai 1948 fand im kleinen Freundeskreis die erste Zunftsitzung nach dem Kriege statt, in welcher man sich den noch heute gültigen Namen "Blaue Narre" gab. Am 4. Februar 1949 fand dann in der Kolpingbaracke der 1. Bunte Abend der Zunft statt und in der folgenden Monaten erhielt das Häs sein heutiges Aussehen: anstelle der alten Kapuze trat eine neue mit 2 flachen seitlichen Zipfeln und kleine Rolle. Der Holzklepper wurde durch einen Fuchsschwanz , das Wahrzeichen der Narren, ersetzt und statt des Ledergürtels über den Schultern, die sich im Rücken kreuzen und an Brust von einem Lederschild zusammengehalten werden, welches mit dem aus Holz geschnitzten Wappen der Blaue Narre verziert ist. Die neuen Holzmasken sind ganz in Silber gehalten und Bilden einen Schönen Kontrast zum unverändert gebliebenen hell- und dunkelblauen Narrenhäs, das nun durch graue Schuhe und Handschuhe ergänzt wird. 

 Aber noch war der anstoßerregende Name "Friburger Bobbele" nicht vergessen und man schuf eine Figur, das "Bobbele" , Das für die Blaue Narre die Fasnet symbolisiert und bis zum Fasnet - Dienstag immer eine bedeutende Rolle Spielt. 

 Das Häs des Bobbele ist in der gleichen Art wie das des Blauen Narren gefertigt. Statt hell- und dunkelblauen Fleckchen wählte man jedoch die Stadtfarben rot und weiß, passend dazu wurde die Holzmaske naturbelassen gebeitzt. Ergänzend zu unserem Bobbele wurden die Narre-Eltern, unser "Altes Paar" gehoben. Das Alte Paar trägt eine Schwarzwälder Tracht, welche die Erscheinung der Narreneltern ebenfalls durch naturbelassene Holzmasken vervollständigt. Am Schmutzigen Dunschdig bringen die Narreneltern den Blaue Narre das Bobbele und eröffnen somit die Fsasnet.

 Am 20. Februar 1950 erhielt die Zunft der Blaue Narre die Ehre, gemeinsam mit dem Fasnetrufern und den Herdermer Lalli von dem unvergessen Oberzunftmeister Willy Jäger zu Erznarren der BNZ ernannt zu werden. Dieses wichtige Ereignis fand bei der Ratssuppe statt, welche in der "Eichalde" abgehalten wurde . Die Zunft war inzwischen auf 9 Hästräger und Narrensome angewachsen und gestaltete die Friburger Fasnet aktiv mit. So gründete man mit den Bächleputzern und den Haslacher Dicköpf eine Zunftgemeinschaft. 

 Diese Zunftgemeinschaft rief auch an der Fasnet 1959 mit Unterstützung der Stadthallen GmbH und dem Leserdienst der Badischen Zeitung den "Freiburger Kinderball" ins Leben, der heute noch ein fester Bestandteil der Fasnet in Freiburg ist. 

 Aber auch in der Fremde zeigte die Narrenzunft ein Stück Freiburger Fasneet und knüpfte freundschaftliche Bande mitder Schwenniger Narrenzunft, der Guggenmisik "Gladi Addore" aus Basel und Freiburgs Partnerstadt Besancon, mit deren Gemeine St. Ferjeaux man 1975 die Freundschaft mit einer Verbrüderung besiegelte. 

 Viele weitere Aktivitäten rund um die Friburger Fasnet sind ein fester Bestandteil des Vereinslebens der Blaue Narre. Seit 1979 nehmen wir an der Straßenfasnet mit einem Stand mit frischgebackenem Fasnet-Gebäck teil. Viele Jahre wurde dieser durch eine Wurfbude für die "kleinen Freiburger" ergänzt. So ist es nicht verwunderlich, dassdie Zunft inzwischen auf über dreißig Hästräger und zahlreiche Kinderschar, ihrem Narresome, angewachsen ist und getreu ihrem Zunftspruch frohen Herzens den Winter durch das Schwabentor aus der Stadt und Freude treibt.